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Umsetzung von Kooperationen

Wie Kooperationen erfolgreich gestalten?

Glückwunsch! Sie haben einen Partner überzeugt, mit Ihnen zu kooperieren. Hier erfahren Sie, wie eine Kooperation ausgestaltet werden kann und zum Erfolg geführt wird.    

Bei der Ausgestaltung einer Kooperation sind folgende Inhalte festzulegen (z. B.): 

  • Was ist die Motivation / der Hintergrund der Zusammenarbeit? Welche Strategie wird verfolgt? 
  • Welche Ziele sollen erreicht werden? 
  • Welche konkreten Inhalte/Bausteine/Maßnahmen umfasst die Kooperation (Ausgestaltung der Zusammenarbeit; siehe Beispiel DJK Rheinkraft Neuss, siehe unten)? 
  • Wie wird die Finanzierung gesichert? 
  • Wer stellt welches Personal zur Verfügung? 
  • Wer kann welche Expertise einbringen? 
  • Welche Räume/Sporträume werden benötigt und vom wem bereitgestellt? 
  • Wer kann welche Netzwerke/Kontakte einbringen? 
  • Wie wird die Kooperation kommunikativ begleitet? 
  • Wie lange ist die Kooperation geplant? 
    • temporär: eventbezogen, projektbezogen 
    • dauerhaft: z. B. Spielgemeinschaft oder gemeinsame Geschäftsstelle mit einem anderem Verein 
  • Wie verbindlich ist die Partnerschaft der 
  • Kooperationspartner? 
  • Wer macht was bis zu welchem Zeitpunkt? Eine verbindliche Maßnahmenplanung ist wichtig! Es sollten verbindliche Termine und Verantwortlichkeiten festgelegt werden.

Beispiel: Kooperation der DJK Rheinkraft Neuss mit den Malteser Werken; Welche Motivation/Ziele und Maßnahmen? (Quelle: http://www.sportverein2020.de

Erfolgsfaktoren einer Kooperation: 

  • Transparenz im Handeln 
  • regelmäßiger Austausch/kontinuierliches gegenseitiges Reporting 
  • gegenseitiges Vertrauen 
  • Zuverlässigkeit (Es wird sich an Absprachen gehalten!)  
  • Alle Kooperationspartner profitieren von der Zusammenarbeit! 
  • Die Last der Zusammenarbeit (finanziell, personell, zeitlich, etc.) liegt nicht nur auf den Schultern eines Kooperationspartners 

An was ist sonst noch zu denken? 

  • rechtliche Aspekte 
  • steuerliche Aspekte 

Im Rahmen einer Kooperation sind auch rechtliche und steuerliche Aspekte zu klären. Hier eine kleine Auswahl: 

a.) Rechtliche Aspekte: 

Bei Spielgemeinschaften von Vereinen ist z. B. zu klären, ob Fachverbände Regelungen für Kooperationen (Ligastatus etc.) erlassen haben. 

Unter den Kooperationspartnern sollte vertraglich geregelt sein, wie das wirtschaftliche Risiko verteilt wird und welcher der Kooperationspartner bei Vertragsabschlüssen (z. B. mit einem/einer Übungsleiter*in, bei Materialbeschaffungen) Vertragspartei wird. 

b.) Steuerliche Aspekte: 

Es ist zu prüfen, ob die angestrebte Kooperation durch den Satzungszweck gedeckt ist oder eine Anpassung der Vereinssatzung nötig ist. 

Es ist darauf zu achten, dass bei einer Kooperation von zwei Sportvereinen die Buchführung korrekt durchgeführt und entsprechend der vereinbarten Anteile bei den Partnern (d. h. in den Kassen der Stammvereine) gebucht wird. Eine eigene Kasse der Sport-/Spielgemeinschaft ist nicht zu empfehlen, wenn diese die Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (= GbR oder BGB-Gesellschaft) hat, da sie dann nicht gemeinnützig ist (und auch nicht gemeinnützig werden kann). 

Praxistipp: 

Es empfiehlt sich, fachlichen Rat einzuholen , bevor man eine Kooperationsvereinbarung abschließt. 

 Einige Landessportbünde (z. B. NRW und Niedersachsen) haben ein kostenloses oder mit einem geringen Eigenanteil versehenes Beratungsangebot. Informieren Sie sich diesbezüglich bei Ihrem Landessportbund)! 

 

Autor: Dirk Schröter
Lektoriert: Dietmar Fischer
Stand Februar 2024