Barrierefreiheitsstärkungs-gesetz für Vereine
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Fit durch den Winter


 

Draußen ist es kalt: Kein Grund, die Sporteinheiten ausfallen zu lassen. Denn auch bei eisigen Temperaturen lässt es sich prima trainieren.

Oft beklagen sich Sportler*innen schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, dass die Luft zu kalt zum Atmen sei. Die individuelle Befindlichkeit in diesem Punkt ist naturgemäß sehr unterschiedlich, aber gesundheitlich bedenklich wird es erst ab minus fünfzehn Grad! Solange dieser ‚Grenzwert‘ nicht erreicht ist, kann der Körper die eingeatmete Luft auf dem Weg in die Lungen problemlos vorwärmen.

Da die eingeatmete Luft im Winter aber kalt und trocken ist, muss sie über die Schleimhäute in der Nase, im Rachen und im Kehlkopf „angeheizt“ werden. Es macht daher Sinn, mindestens in der Aufwärmphase und Eingewöhnung in einem (niedrigem) Intensitätsbereich zu trainieren, der noch Nasenatmung zulässt. Gegen stechend kalte Luft hilft ein Tuch oder eine Sturmhaube über dem Mund.

Funktionelle Sportbekleidung nach dem Zwiebelprinzip

Für die richtige Laufbekleidung gilt die Faustregel, wer vor die Tür tritt, sollte ein wenig frösteln. Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung! Insbesondere bei Eis und Schnee ist daher funktionelle Sportbekleidung angesagt. Nach dem Zwiebelprinzip sind drei Schichten aus Funktionstextilien zu empfehlen, bestehend aus Sportunterwäsche, einer Isolationsschicht, die den Schweiß nach außen abgibt und nicht speichert, sowie einer Schutzschicht, die Schnee und Wind abhält. Da ein Großteil der Körperwärme über Kopf und Hände verlorengeht, sollte man dünne Handschuhe, Mütze oder Stirnband tragen, sobald das Thermometer unter fünf Grad fällt. Ebenso Pflicht, Schuhe mit griffiger Sohle und robustem Obermaterial.

Bitte darauf achten, dass während und nach dem Workout ausreichend getrunken wird. Mindestens genauso viel Wasser wie auch während der wärmeren Jahreszeiten, wenn nicht sogar mehr! In den kälteren Monaten ist die Luft trockener, weshalb dem Körper über den Tag mehr Feuchtigkeit entzogen wird. Zudem sollte im Winter die Aufwärmphase länger dauern als im Sommer, bei kälteren Temperaturen sind zehn bis 15 Minuten ideal.

Fazit: Bei Einhaltung dieser einfachen Regeln spricht auch im Winter bei Eis und Schnee nichts gegen Outdoorsport. Im Gegenteil, wer sich sportlich an der frischen Luft bewegt, stärkt nicht nur seine Immunabwehr, dessen Psyche profitiert auch in der kalten und dunklen Jahreszeit von der Ausschüttung des Glückshormons Serotonin, dem „Mittel“ gegen den vielzitierten „Winterblues“


Autor*in: Prof. Dr. Volker Höltke, Ltd. Trainingswissenschaftler der Abteilung Sportmedizin, Sportklinik Hellersen

Bild/Foto: LSB NRW: Andrea Bowinkelmann

Datum: Wir im Sport 1/2022