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Umgangsformen/ Führungsstile

Autoritärer Führungsstil

Alle Aktivitäten werden vom Leiter bestimmt. Er übernimmt die alleinige Verantwortung für das Gelingen des Unterrichts und gibt Anweisungen und Kommandos, die das Gruppengeschehen zum größten Teil prägen. Die Haltung des Leiters der Gruppe gegenüber kann durchaus freundlich sein, sie ist aber auch unpersönlich und lässt keinen Zweifel an seiner Überlegenheit. Lob und Tadel werden häufig ausgesprochen und sind oft personenbezogen. Zielsetzung und Zusammenhänge des Tuns sind den Teilnehmern nicht bekannt.

Im Folgenden finden Sie eine stichwortartige Zusammenfassung von Merkmalen Sprachverwendung und Auswirkungen des autoritären Führungsstils:

Merkmale

  • Festlegung des Arbeitsgangs / Endprodukts / Übungsbetriebs durch den Leiter 
  • es existiert nur eine (vorgegebene) Lösungsmöglichkeit 
  • alleinige Verantwortung des Leiters
  • Führung, Aufsicht, Überwachung durch den Leiter 
  • sukzessive Abfolge der Aktionen
  • keine Klarheit über Zusammenhänge und Zielsetzungen ("hinter verdeckten Karten")
  • der Leiter ist unfreundlich, distanziert; zeigt Überlegenheit, Dominanz, dirigistische Züge

Sprachverwendung

  • Befehle, Kommandos, Gebote, Verbote, Anweisungen, Instruktionen, Anordnungen, Forderungen, Ermahnungen, Drohungen, Festlegungen
  • einseitige, unterdrückende Kommunikation; Monologe des Leiters 
  • Lob und Tadel sind personenbezogen
  • Kritik ist nicht konstruktiv und ohne Begründungszusammenhang

Auswirkungen (Gruppe/Individuum)

  • Reaktion entweder mit Anpassung oder Opposition; soziale Rangordnung:
  • a) apathischer Typ - Unterwürfigkeit; Resignation
  • b) aggressiver Typ - Rebellion 
  • Gruppenmitglieder zeigen wenig Spontaneität und Individualität; sie verhalten sich reaktiv und übernehmen keine Verantwortung
  • minimale eigenständige Arbeitsleistung, geringe Leistungsbereitschaft und -motivation
  • schnelle Bildung von Teilgruppen, zwischen denen Spannungen entstehen; konfliktträchtige Atmosphäre
  • gereizte, unfreundliche, teils feindselige Kontakte untereinander
  • Wettbewerbs- und Konkurrenzdenken 
  • rüder Umgangston innerhalb der Gruppe; uniforme Äußerungen; Egozentrik - "ich", "mein", "mir", "mich"
  • geringe Gruppenmoral und Solidarität
  • Anweisung wird z. T. rasch befolgt, sobald aber die autoritäre Kontrolle verschwindet, verlieren sich diese
  • hohe Quantität der Ergebnisse bei geringer Qualität 
  • "Sündenbockmechanismus", Isolation

Informationen zum Mitnehmen

Hier finden Sie Broschüren, Infopapiere und andere Informationen.

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