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Sport und Gesellschaft

Die gesellschaftliche Bedeutung des Sports aus Sicht des Staates

Im 8. Sportbericht der Bundesrepublik (1994) wird formuliert:
"Der Sport und die ihn tragenden Sportorganisationen gehören in der Bundesrepublik Deutschland zu den stabilisierenden und Werte vermittelnden Institutionen des gesamten Staatswesens, da sie für das freiheitliche Gemeinwesen Leistungen erbringen, die für den Staat unverzichtbar sind und damit die gesellschaftspolitische Bedeutung des Sports ausmachen."

Im 10. Bericht (2003) werden die besonderen Funktionen des Sports hervorgehoben:

  1. Beitrag zur Gesundheit:
    Die positiven Wirkungen des Sports für die Gesundheit der Bürger sind seit jeher anerkannt. Dies insbesondere, da in unserer Gesellschaft die körperliche Arbeit zunehmend an Bedeutung verliert und zunehmend Bewegungsmangel, Überernährung und Zivilisationskrankheiten zu verzeichnen sind. Hier kommt dem Sport im besonderen Sinne eine kompensatorische Form zu, die u. a. auch das Körper- und Gesundheitsbewusstsein verändert.
  2. Beitrag zur Demokratie:
    Die Organisation des Sports in Deutschland beruht im Wesentlichen auf demokratisch gewählten, unabhängigen und zumeist ehrenamtlich geleiteten Vereinen und Verbänden. Diese werden im Wesentlichen von gemeinschaftsfördernder Eigeninitiative und Eigenverantwortlichkeit getragen. Sportvereine praktizieren Demokratie, im Verein werden demokratische Verhaltensweisen eingeübt.
  3. Beitrag zur Identifikation:
    Sport bietet die Möglichkeit zur Identifikation. Er ermöglicht lokale, aber auch internationale Repräsentation. Er ermöglicht nationale, aber auch lokale Identität. Die Identifikation der Bürger mit dem eigenen Gemeinwesen stärkt die Gesellschaft. Ohne Identität gibt es keine freiheitliche Lebensordnung.
  4. Beitrag zur Integration:
    Zu den wichtigsten gesellschaftlichen Leistungen zählt die soziale Integration unterschiedlicher Gruppen und Schichten.
  5. Beitrag zur Einübung sozialen Verhaltens:
    Sportliche Betätigung bedeutet immer auch Einübung sozialen Verhaltens. Durch die Organisation im Verein, durch Mannschaftssportarten und durch die Begegnung im Wettkampf entstehen soziale Kontakte. Sport und sportliche Betätigung vermitteln drei wesentliche Elemente des freiheitlichen Gemeinwesens:
    - die freiwillige Einordnung in eine Gemeinschaft,
    - die Einhaltung von Regeln und
    - die Einübung von Mechanismen zur kontrollierten Konfliktlösung.
  6. Beitrag zur Anerkennung des Leistungsprinzips:
    Sport steht auch für Prinzipien wie Leistung, Wettkampf und Gleichheit der Chancen ohne die der Sport ebenso wenig auskommen kann wie unsere Gesellschaft.
  7. Beitrag zur Entwicklungsbewältigung und Lebenshilfe:
    Sportliche Betätigung und die Mitgliedschaft in einem Sportverein leisten auch einen Beitrag zur Qualität des Lebens, zur Selbstfindung und Selbstverwirklichung, besonders auch für ältere und behinderte Menschen. Im Verein integrierte Jugendliche weisen deutlich geringere jugendtypische Belastungen und Überforderungen auf.

Informationen zum Mitnehmen

Hier finden Sie Broschüren, Infopapiere und andere Informationen.

Wie funktioniert die Sportförderung in Deutschland?

Eine kleine Link-Übersicht für Sportinteressierte